Innovation trifft Zukunft – Wie Finanzinstitute mit neuen Technologien Produkte für Young Potentials entwickeln und sie nachhaltig binden können

Der Beitrag beleuchtet die tiefgreifenden Veränderungen im Verhalten und den Erwartungen der „Young Potentials“ – einer besonders zukunftsträchtigen Subgruppe junger Erwachsener – und zeigt auf, wie Banken auf diese Entwicklungen reagieren können. Im Fokus stehen dabei die Auswirkungen gesellschaftlicher Megatrends wie Individualisierung, Konnektivität und Neo-Ökologie auf das Finanzverhalten dieser Zielgruppe sowie die Notwendigkeit, Beratungskonzepte und Betreuungsmodelle entsprechend anzupassen. Der Text beschreibt, wie durch datenbasierte Segmentierung, den gezielten Einsatz digitaler und persönlicher Betreuungslinien, sowie innovative Produkte und Services ein zeitgemäßes Zielgruppenmanagement etabliert werden kann. Abschließend werden praxisnahe Umsetzungsschritte sowie mögliche Formen externer Unterstützung skizziert, um eine effiziente, vertriebsstarke und zukunftssichere Ansprache der Young Potentials zu gewährleisten.

 

Young Potentials – Zukunftskunden sicher identifizieren

 

Die Definition für die Zielgruppe junge Erwachsene variiert je nach Kontext. Für die nachfolgenden Ausführungen wird eine lebensphasenorientierte Perspektive herangezogen: Junge Erwachsene haben ihre Schulzeit hinter sich und befinden sich in einer beruflichen Ausbildung oder einem Studium. Typischerweise sind sie zwischen 18 und 24 Jahre alt. Diese Generation wurde durch Krisen – wie u. a. die Corona-Pandemie – geprägt. Themen wie Rentenversicherung und Vermögensaufbau sind ihnen nicht nur aus den Medien bekannt, sondern werden auch im eigenen Umfeld diskutiert und selbst erlebt.

„Young Potentials“ sind eine Subzielgruppe der jungen Erwachsenen. Darunter sind insbesondere Studierende mit hervorragenden Berufsaussichten in Fachrichtungen wie MINT, Medizin, Jura oder Wirtschaft sowie Auszubildende in Berufen mit hoher Arbeitsplatzsicherheit. Diese Gruppe umfasst derzeit rund 3 Millionen potenzielle Kunden in Deutschland, mit jährlich etwa 1 Million neuen Studien-[1] und Ausbildungsanfängern[2].

Finanzinstitute sollten sich bei der Entwicklung zielgruppenspezifischer Betreuungskonzepte auf Young Potentials konzentrieren, da hier die Kundenwerte am attraktivsten sind. Die übrigen jungen Erwachsenen können im Rahmen der bestehenden Betreuungsstrukturen im Privatkundengeschäft effizient bedient werden. Die Identifizierung von Young Potentials ist angesichts trennscharfer Segmentierungskriterien einfach möglich. Moderne Instrumente auf Basis von Algorithmen (KI) können darüber hinaus zur Optimierung der Segmentierungsergebnisse wertstiftend eingesetzt werden.

„Young Potentials“ zeichnen sich durch überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft, Zukunftsorientierung und ein ausgeprägtes Risikobewusstsein aus. Sie haben die Auswirkungen wirtschaftlicher Krisen und gesellschaftlicher Veränderungen intensiv miterlebt und sind sich der Notwendigkeit finanzieller Eigenverantwortung bewusst.

Diese Gruppe setzt auf Eigenverantwortung und möchte ihre Zukunft aktiv gestalten. Sie legt bei der Wahl der Bank Wert auf Vertrauen, Zuverlässigkeit und Seriosität, während sie gleichzeitig hohe Ansprüche an ihren präferierten Finanzdienstleister stellt. Besonders wichtig sind:

  • Leistungsstarke Finanzangebote mit fairen Konditionen
  • Individuelle und kompetente Beratung, die über reine Produktverkäufe hinausgeht
  • Unterstützung bei der Karriere- und Lebensplanung, beispielsweise durch Informations- und Serviceangebote

Hierbei sind attraktive Finanzprodukte angesichts weitgehend barrierefreier Verfügbarkeiten von Finanzprodukten und Services Hygienefaktoren. Eine echte Differenzierung kann nur durch Beratungskompetenz und aktive Unterstützung bei den wesentlichen Herausforderungen Karriere und Lebensplanung erreicht werden.

Immer mehr junge Menschen beschäftigen sich frühzeitig mit langfristiger Vorsorge und persönlicher Absicherung. Ihre Bereitschaft, in zukunftsorientierte Finanzprodukte wie Altersvorsorge, Krankenversicherung oder Bausparverträge zu investieren, ist daher höher als oft angenommen. Der Trend geht hier zu Kapitalmarktprodukten, wie Aktien und Fonds.[3]

Wichtige Finanzprodukte und Services für Young Potentials sind insbesondere:

  • Vermögensaufbau: Insgesamt zeigt sich, dass Young Potentials in Deutschland verstärkt auf ETFs und Aktien setzen, um langfristig Vermögen aufzubauen und von den Chancen des Kapitalmarkts zu profitieren.[4]
  • Girokonten: Viele Banken bieten spezielle Kontomodelle für diese Altersgruppe an, oft mit Vorteilen wie kostenloser Kontoführung.[5]
  • Kreditkarten: Etwa 36 % der deutschen Verbraucher haben seit Januar 2023 eine neue Kreditkarte beantragt.[6]
  • Nachhaltige Geldanlagen: Jüngere Verbraucher zeigen ein wachsendes Interesse an nachhaltigen Investments. Weltweit vertrauen 42 % der 18- bis 24-Jährigen auf solche Anlagen; in Deutschland sind es 33 %.[7]
  • Digitale Banking-Services: Nutzung von Banking-Apps signifikant gestiegen. Im Jahr 2024 gaben 70 % der Befragten an, eine App für Bankgeschäfte zu nutzen.[8]

Die in der Praxis vollkommen unterschätzte Komponente erfolgreicher zielgruppenspezifischer Betreuungskonzepte für Young Potentials ist die persönliche Beratungskompetenz. Aus Marktstudien für Kunden und eigener Forschung wissen wir, dass sich Young Potentials nach Eintritt ins Berufsleben ein enges Portfolio von präferierten, leistungsstarken und vertrauenswürdigen persönlichen Beratern aufbauen. Diese Berater werden bei grundlegenden Richtungsentscheidungen konsultiert und zur Identifizierung aber insbesondere kritischen Prüfung von Lösungskonzepten („Zweitmeinung“) eingesetzt. Zum Tragen kommt dieses Beratungskonstrukt vor allem bei externen Vermögenszuwächsen mit entsprechendem Anlagebedarf wie z. B. aus Erbfällen. Für Finanzinstitute ist es deshalb vorteilhaft, sich frühzeitig in diesem Relevant Set von Young Potentials zu positionieren und durch konstant gute Beratungsleistungen gemeinsame Historien und Vertrauen aufzubauen.

Losgelöst von potenziellen Erbfällen weisen Young Potentials aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Einkommensperspektiven grundsätzlich einen hohen Beratungsbedarf auf. Dieser Bedarf wird durch einzelne Wettbewerber wie z. B. FINANZVERTRIEBE unter anderem durch intensive Präsenz bereits an den Hochschulen frühzeitig bedient und für den Abschluss von Zukunftsprodukten aus dem Versicherungsbereich mit hoher Bindungswirkung genutzt. Finanzinstitute sind in der für Young Potentials kritischen Lebensphase „Studium bzw. Berufsausbildung“ meist nicht ausreichend persönlich präsent.

Betreuungsansätze beschränken sich oft auf das Angebot von digitalen Vertriebskanälen wie Apps. Diese sind mit Sicherheit ein wichtiger Baustein eines effektiven Betreuungskonzepts, können persönliche Interaktion jedoch nicht ersetzen. Nach unseren Erkenntnissen agieren Young Potentials bei einfachen Finanzentscheidungen wie z. B. Trading bevorzugt als Selbstentscheider. Mit zunehmender Wichtigkeit und Komplexität der anstehenden Entscheidungen verändern sie jedoch ihr Kaufverhalten und werden zunehmend beratungsaffin.

Die Herausforderung für Finanzinstitute in der Zielgruppe Young Potentials besteht darin, einen effizienten Mix aus digitalen und persönlichen Informations-, Beratungs- und Serviceelementen zu erzeugen und in der eigenen Organisationsstruktur abzubilden. Für die Ausgestaltung liefert ein Deep Dive in die Lebenswelt von Young Potentials wertvolle Hinweise.

 

Megatrends mit Auswirkung auf Young Potentials

 

Die drei Megatrends Individualisierung, Konnektivität und Neo-Ökologie beeinflussen die Gesellschaft tiefgreifend und transformieren Wirtschaft, Politik und das tägliche Leben. Die zunehmende Vernetzung und Digitalisierung befähigt Individuen zu mehr Selbstbestimmung und eröffnet neue Möglichkeiten der Partizipation. Gleichzeitig erfordert die nachhaltige Transformation der Wirtschaft innovative Ansätze und eine verantwortungsvolle Nutzung von Ressourcen. Wer diese Entwicklungen versteht und aktiv gestaltet, wird langfristig von den Chancen der Zukunft profitieren.

 

Individualisierung: Der dominierende Megatrend

Die Individualisierung stellt eine der prägendsten Entwicklungen des 21. Jahrhunderts dar. Das Streben nach Autonomie und Selbstbestimmung nimmt stetig zu und wird durch höheren Wohlstand sowie bessere Bildungschancen begünstigt. Diese Entwicklungen führen zu einer Pluralisierung der Lebensstile, in der unterschiedlichste biografische Muster entstehen. Beruf und Privatleben verschmelzen zunehmend, da Menschen mehr Flexibilität und Entscheidungsfreiheit in ihrer Lebensgestaltung erhalten.

Ein wesentlicher Treiber dieser Individualisierung ist die wachsende technische und soziale Vernetzung. Durch digitale Technologien erhalten Einzelpersonen neue Marktzugänge, beispielsweise im Bereich des Online-Shoppings oder der Sharing Economy. Zudem ermöglicht die Vernetzung innovative Produktionsverfahren, die personalisierte Produkte und Dienstleistungen hervorbringen. Infolgedessen entwickelt sich die moderne Gesellschaft zunehmend zu einer „Unikatsgesellschaft“, in der Einzigartigkeit und Individualität von hoher Bedeutung sind.

 

Konnektivität: Die globale Vernetzung

Die digitale Vernetzung durchdringt mittlerweile alle Lebensbereiche und überwindet dabei nationale und gesellschaftliche Grenzen. Das Internet und die Verbreitung von Smartphones haben Konnektivität allgegenwärtig gemacht, sodass digitale Kommunikation und soziale Interaktion fester Bestandteil des Alltags geworden sind. Besonders Social-Media-Plattformen treiben diesen Wandel voran, indem sie nicht nur technische, sondern auch soziale und kommunikative Verbindungen stärken.

Der partizipative Charakter sozialer Netzwerke fördert zudem eine neue Form der Transparenz. Informationen und Daten sind heute schneller verfügbar und können effizient genutzt und weiterverarbeitet werden. Diese Offenheit beeinflusst nicht nur Unternehmen und Institutionen, sondern auch das Verhalten von Konsumenten und Bürgern, die zunehmend an der digitalen Welt partizipieren und von der Vernetzung profitieren.

 

Neo-Ökologie: Nachhaltigkeit als wirtschaftlicher Imperativ

Ein weiterer entscheidender Megatrend ist die Neo-Ökologie, die tiefgreifende Veränderungen im Energiesektor und in der Wirtschaft mit sich bringt. Der Ausbau erneuerbarer Energien führt zu einer strukturellen Verlagerung der Energieproduktion von großen Konzernen hin zu dezentralen Energiegenossenschaften und Einzelproduzenten. Dadurch wird Strom zunehmend zu einem Gemeinschaftsgut, das es Kommunen ermöglicht, sich autark mit Energie zu versorgen.

Die Herausforderung für Unternehmen, Staaten und Städte besteht in der effizienten Steuerung und Verteilung dieser dezentral produzierten Energie. Transparenz spielt dabei eine entscheidende Rolle: Greenwashing und kurzfristige, nicht nachhaltige Geschäftsmodelle werden in einer hochvernetzten Weltgemeinschaft schnell entlarvt. Langfristiger wirtschaftlicher Erfolg setzt daher ein ganzheitliches und nachhaltiges Denken voraus.

Neue Recyclingstrategien und ressourcenschonende Produktionskreisläufe verändern traditionelle Geschäftsmodelle nachhaltig. Besonders Produktions- und Servicemodelle, die Rohstoffe und Produkte im Unternehmen halten („Insourcing“), gewinnen zunehmend an Bedeutung. Unternehmen, die nachhaltige Lösungen in ihre Wertschöpfungsketten integrieren, werden langfristig wettbewerbsfähig bleiben und eine entscheidende Rolle in der Ökonomie der Zukunft spielen.

 

Veränderte Finanzwelt für Young Potentials

 

In den letzten zehn Jahren haben sich für die Young Potentials im Finanzbereich einige bedeutende Veränderungen ergeben. Hier sind die wichtigsten Entwicklungen:

  1. Digitalisierung des Bankings
  • Mobile Banking & Neobanken: Junge Menschen nutzen heute in hohem Maße Banking-Apps und Neobanken wie N26 oder Revolut.
  • Boom von Trading-Apps: Junge Menschen haben mit Apps wie Trade Republic oder Scalable Capital begonnen, aktiv in ETFs, Aktien oder Kryptowährungen zu investieren.
  • Echtzeit-Überweisungen & digitale Zahlungsmethoden: Dienste wie Apple Pay, Google Pay und Instant Payments machen Zahlungen schneller und bequemer.
  1. Einfacher Zugang zu Finanzbildung & DIY-Investing
  • Einfacher Zugang zu Finanzwissen: Social Media, YouTube und Finanzblogs haben Finanzwissen zugänglicher gemacht. Plattformen wie TikTok und Instagram bieten kurze, verständliche Erklärvideos zu Geldanlagen.
  • „Finfluencer“ & Communitys: Finanz-Influencer prägen die Art, wie junge Menschen über Geld denken und investieren.
  1. Kryptowährungen & alternative Investments
  • Bitcoin & Co.: Seit 2017 ist das Interesse an Kryptowährungen stark gestiegen. Viele junge Erwachsene haben erstmals in Krypto investiert.
  • NFTs & digitale Assets: Zwischen 2021 und 2022 gab es einen NFT-Hype, der kurzfristig zu neuen Investmentmöglichkeiten führte.
  1. Wandel in der Kredit- & Schuldenkultur
  • „Buy Now, Pay Later“ (BNPL): Anbieter wie Klarna oder Affirm ermöglichen es jungen Erwachsenen, in Raten zu zahlen – was zu höheren Schuldenrisiken führt.
  • Höhere Studienkredite & Lebenshaltungskosten: In vielen Ländern (z. B. USA, UK) sind Studienkredite und Mietpreise gestiegen, was junge Menschen finanziell stärker belastet.
  1. Mehr Fokus auf Nachhaltigkeit
  • Nachhaltige Geldanlagen: ESG-Investments (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) sind für viele junge Menschen wichtiger geworden.
  • Konsumverhalten: Es gibt einen Trend zu nachhaltigem Konsum – Secondhand-Plattformen wie Vinted oder Fair-Fintech-Produkte werden beliebter.

Young Potentials haben heute mehr digitale Möglichkeiten, ihre Finanzen zu verwalten und zu investieren, stehen aber auch vor Herausforderungen wie steigenden Lebenshaltungskosten und neuen Schuldenfallen. Die Finanzwelt ist zugänglicher, aber auch komplexer geworden. Die zunehmende Komplexität ergibt sich auch aus der Entstehung neuer Megatrends.

 

Ansätze für effiziente Betreuungskonzepte für Young Potentials

 

Die Megatrends Individualisierung, Konnektivität und Neo-Ökologie prägen das Finanzverhalten der Young Potentials stark. Banken müssen ihre Strategien anpassen, um diese Zielgruppe effektiv zu erreichen und langfristig zu binden. Nachfolgend eine Aufstellung von zentralen Handlungsfeldern in den Bereichen Produkte, Vertriebswege, Innovationen, Denken & Handeln in Zielgruppen sowie modernem Zielgruppenmanagement:

 

  1. Produkte: Personalisierung & Nachhaltigkeit im Fokus
  • Individuelle Finanzprodukte: Flexible Girokonten, personalisierte Spar- und Anlagemöglichkeiten (z. B. Mikroinvestments, ETF-Sparpläne, „Round-up-Sparen“) und maßgeschneiderte Kredite.
  • Nachhaltige Finanzlösungen: Green Bonds, nachhaltige Investmentfonds und ESG-konforme Giro- und Kreditkarten mit CO₂-Tracking-Funktion.
  • BNPL: Integration von flexiblen Zahlungsoptionen in Kooperation mit FinTechs, um den Bedürfnissen junger Konsumenten gerecht zu werden.
  • Krypto- und Digital-Assets: Einbindung von Kryptowährungen und digitalen Wallets in das Banking-Angebot.

 

  1. Digital & Community Banking
  • Mobile-Only-Banking: Junge Menschen nutzen Smartphones als primäres Finanzwerkzeug. Banken müssen intuitive, mobile Apps mit Gamification-Elementen bieten.
  • Social Banking & Community-Plattformen: Direkte Beratung und Interaktion über WhatsApp, Instagram oder Discord. Banken könnten eigene Communitys aufbauen, um Nähe zur Zielgruppe zu schaffen.
  • Embedded Finance: Finanzdienstleistungen direkt in Alltags-Apps wie Online-Shops, Social-Media-Plattformen oder Gaming-Umgebungen integrieren.
  • Self-Service & KI-gestützte Beratung: Smarte Chatbots und KI-gestützte Finanzassistenten, die personalisierte Finanzplanung ermöglichen.

 

  1. Innovationen: Flexibilität & Tech-Integration
  • AI-gestützte Finanzplanung: Nutzung von Künstlicher Intelligenz, um personalisierte Spar- und Investitionsempfehlungen in Echtzeit zu liefern.
  • Open Banking & API-Integration: Kooperationen mit FinTechs, um innovative Finanzlösungen schneller anzubieten.
  • Tokenisierung & digitale Assets: Banken können Blockchain-Technologie nutzen, um Investments in Sachwerte (Immobilien, Kunst, Musikrechte) zu ermöglichen.
  • Gamification im Banking: Spielerische Elemente (Challenges, Badges, Finanzbildungs-Quests) in Banking-Apps integrieren, um Finanzbildung und Engagement zu fördern.

 

  1. Denken & Handeln in Zielgruppen: Wertewandel berücksichtigen
  • Personal Banking: Positionierung der Marke als konstant vertrauenswürdiger Finanzpartner. Die gelingt unter anderem durch Zuordnung von Young Potentials zu leistungsstarken Betreuungseinheiten im Sinne einer lebenszyklusorientiere Betreuung.
  • Transparenz & Purpose-Driven Banking: Junge Kunden erwarten Ehrlichkeit und eine klare Haltung zu Nachhaltigkeit, sozialer Verantwortung und Ethik.
  • Flexibilität & Life-Stage-Ansatz: Finanzprodukte und Seviceangebote sollten an verschiedene Lebensphasen angepasst sein, von Studium & Ausbildung über Reisen bis hin zu Selbstständigkeit.

 

  1. Zielgruppenmanagement heute: Von Massenmarkt zu Mikrosegmentierung
  • Hyperpersonalisierung durch Datenanalyse: Banken müssen Daten intelligent nutzen, um maßgeschneiderte Finanzangebote zu machen. Algorithmen (KI) unterstützen.
  • Segmentierung nach Bedürfnissen statt nur nach Alter: Junge Menschen haben unterschiedliche Finanzbedürfnisse – z. B. „Karriere-Starter“, „Digitale Nomaden“, „Impact-Investoren“.
  • Kooperationen mit Influencern & Finfluencern: Banken können über authentische Partner Finanzbildung und Produkte auf Social Media platzieren.
  • Phygital Banking: Kombination aus digitalen Services und wenigen, aber hochmodernen physischen Kontaktpunkten (z. B. Erlebnisfilialen oder Pop-up-Banking-Stores).

 

Umsetzung Zielgruppenkonzept Young Potentials

 

Erfolgreiche Zielgruppenkonzepte für Young Potentials können von Finanzinstituten in den etablierten Strukturen „mit Bordmitteln“ umgesetzt werden.

Im Kern sind zwei Betreuungslinien „persönlich“ und „digital“ aufzubauen, und intelligent miteinander zu vernetzen. Eine intensive persönliche Betreuung muss durch eine aufgrund des Kundenpotenzials hervorgehobene Zuordnung der Zielgruppe in der Kundensegmentierung sichergestellt werden. Young Potentials sollten aus der Mengenkundenbetreuung herausgelöst und in die Vermögensberatung überführt werden. Die sichere Identifizierung der Zielkunden gelingt mit der vorhandenen CRM-Datenbasis durch geeignete Segmentierungskriterien. Die Kundenzuordnung und korrespondierende Referatsgrößen in der Vermögensberatung sind ausgehend von den jeweiligen Kundenbeständen und Beratergerüsten zu definieren. Wichtig: Kundenbeziehungen bestehen häufig auch über die Grenzen von Regionen oder Geschäftsgebieten hinaus – etwa bei einem Wechsel des Studienorts. Ein striktes Regionalprinzip ist daher nicht praktikabel.

Während die persönliche Betreuung für die Beziehungsqualität steht, stellt die digitale Betreuungslinie die Beziehungsintensität sicher. Aus dem o. g. Baukasten sind geeignete, umsetzbare Betreuungselemente auf Basis vorhandener Fähigkeiten zu identifizieren und in den digitalen Kanälen umzusetzen. Entscheidend ist, dass die Zielgruppe „Young Potentials“ als Zielgruppe in der digitalen Betreuungswelt der Finanzinstitute unmittelbar sichtbar ist und direkt angesprochen wird. Der Instrumentenmix sollte grundlegende zielgruppenspezifische Finanzprodukte und Services mit fallabschließenden Prozessen sowie planerische Elemente und Tools (Studien-, Berufs-, Finanzplanung) beinhalten. Community-Building und Gamification differenzieren im Wettbewerb. Die erforderlichen digitalen Instrumente werden z. B. durch Digitalisierungspartner wie Digitalisierungspartner bereitgestellt oder können über verbundinterne bzw. -externe Kooperationspartner bezogen werden. Eine Investition in eine zielgruppenspezifische digitale Betreuungswelt wie z. B.  „George“ ist für erfolgreiches Zielgruppenmanagement nicht zwingend erforderlich.

Die Vernetzung der Betreuungskanäle erfolgt anhand institutsspezifisch zu definierender Kundenkontaktstrecken für Young Potentials. Die Kontaktstrecken sind zur Vertriebssteuerung in den CRM-Systemen der Finanzinstitute abzubilden.

„Tue Gutes und rede darüber“. Die Vermarktung von leistungsstarken Zielgruppenkonzepten sollte mit geeigneten Kampagnen z. B. an Universitäten und in den sozialen Medien erfolgen.

Kritisch für den Erfolg im Zielgruppenmanagement ist eine ganzheitliche, bereichsübergreifende Umsetzung. Fachbereiche, IT und insbesondere der Vertrieb müssen Hand in Hand agieren, um vertriebsstarke aber kosteneffiziente Lösungen für die anspruchsvolle Zielgruppe zu erreichen. Externe Begleitung kann hier ein wertvoller Katalysator sein.

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Young Potentials - Schlüssel zur Zukunfsfähigkeit
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Fazit: Hidden Gem Young Potentials

 

Young Potentials als Zielgruppe der Zukunft sind angesichts ihrer hohen Kundenwerte für Finanzinstitute hoch attraktiv. Banken und Sparkassen verfügen über alle erforderlichen Instrumente zur Segmentierung und effizienten digitalen und persönlichen Betreuung. Durch einen intelligenten Mix von digitalen und persönlichen Informations-, Beratungs- und Serviceelementen können leistungsstarke Zielgruppenkonzepte mit Kundenkontaktstrecken für die Gewinnung und nachhaltige Bindung dieser anspruchsvollen Kunden entwickelt werden. Eine Investition in die Zukunft, die sich in jedem Fall lohnt!

bankon berät das Top-Management von Finanzinstituten seit Jahren erfolgreich in zentralen Zukunftsthemen wie Innovation, technologiebasierter Produktentwicklung und digitaler Transformation. Im Fokus stehen dabei die Entwicklung neuer, technologiegetriebener Angebote, die Einführung digitaler Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie strategische Impulse zur nachhaltigen Positionierung am Markt. bankon hat sich insbesondere bei der Gestaltung und Umsetzung innovativer Produktstrategien, digitaler Geschäftsmodelle und smarter Kundenlösungen als verlässlicher Partner etabliert.

[1] Vgl.: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/4907/umfrage/studienanfaenger-in-deutschland-seit-1995/

[2] Vgl.: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/berufsbildungsbericht-2024-2276888?utm_source=chatgpt.com

[3] Vgl.: https://bankenverband.de/finanzbildung/jugendstudie-2024-finanzverhalten-und-geldanlage-der-jungen-generation

[4] Vgl.: https://www.dai.de/detail/neue-studie-zur-generation-aktie-zeigt-junge-menschen-sparen-regelmaessig-und-langfristig-mit-aktien-und-etfs?utm_source=chatgpt.com

[5] Vgl.: https://www.sparkasse-dieburg.de/de/home/privatkunden/girokonto/girokonto-start-ab-18.html?utm_source=chatgpt.com

[6] Vgl.: https://www.crif.de/pr-events/pressemeldungen/pressemeldung-75-prozent-der-deutschen-erwarten-finanzielle-herausforderungen/?utm_source=chatgpt.com

[7] Vgl.: https://business.yougov.com/de/content/42288-immer-mehr-verbraucher-wahlen-nachhaltige-geldanla?utm_source=chatgpt.com

[8] Vgl.: https://ssl.bfach.de/media/file/60791.Marktstudie_2024_Nachhaltigkeit_und_Digitalisierung_BFACH.pdf?utm_source=chatgpt.com

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